Der Sunlight I 69 S im Fahrbericht

Der Sunlight I 69 S im Fahrbericht

Dezember 13, 2018 Aus Von Thomas Blachetzki

Sunlight Reisemobile und Camper Vans  sind Fahrzeuge im Einstiegssegment. Die Marke will Dynamik, Abenteuerlust, sportliche Aktivität und außergewöhnliche Erlebnisse verkörpern. Aber ist das tatsächlich so?

 

 

Der neue Integrierte I 69 S misst 698 Zentimeter Länge und verfügt über ein Queensbett im Heck. Platzsparend und flexibel ist das herabsenkbare Hubbett, in dem zwei weitere Personen Platz finden. Da Fahrerhaus und Wohnraum fließend ineinander übergehen, entsteht durchaus ein luftiges Raumgefühl mit viel Platz und Bewegungsfreiheit. Das Interieur mit einem neuen Eingangsbereich wurde zum Modelljahr 2019 aufgewertet. Kleiderhaken, ein Spiegel und indirekte Beleuchtung vereinen ein attraktives Ambiente mit hoher Funktionalität. Eine seitliche Holzwange an der Sitzgruppe sorgt für eine hochwertige Optik und ein LED-Streifen entlang der Rückenlehne erzeugt eine gemütliche Lichtatmosphäre. Auch der Durchgang zum Fahrerhaus wurde vergrößert, so dass sich der Raum öffnet. Was etwas stört, ist die Stufe, die sich aus der „abgesenkten Küche“ ergibt. Das sorgte, zumindest am Anfang, für den einen oder anderen Stolperer, wenn man die einzelnen Bereiche des Wohnmobils wechselt.

 

 

Was ist neu?

 

Das Innenwanddekor änderte sich beim neuen Modelljahr von Beige zu Weiß und bringt so mehr Helligkeit und Modernität in den Raum. Mit einem optimal positionierten Bedienpanel, das die verschiedenen Funktionen im Wohnraum kombiniert, ist eine praktische Schaltzentrale entstanden. Apropos Technik: Eine von vielen herbeigesehnte Änderung ist die Neupositionierung der USB-Steckdose an der Oberseite der Rückenlehne. Mit angenehmen Grautönen löst die neue Wohnwelt Maui Beach die bisherige Stoffkombination ab und wirkt deswegen moderner. Eine neue, stylische LED-Wohnraumleuchte gehört ab sofort ebenso zur Serienausstattung, wie eine Kleiderstange im Bad.

 

Innenraum

Die Sitzgruppe, bestehend aus Bank und Tisch, wird durch den umgedrehten Fahrer- und Beifahrersitz komplettiert. Die Küche besitzt eine relativ große Arbeitsfläche, einen Drei-Flamm-Herd, eine abdeckbare Edelstahlspüle, sowie einen Kühlschrank und ist damit sehr funktional, wenn gekocht wird. Ebenfalls an Bord: das moderne Raumbad, das mit entsprechender Türstellung vom Wohnbereich abtrennbar ist. Es ist zwar sehr knapp (vor allem für große Menschen) bemessen, aber mit Waschbecken, einigen Ablageflächen, einem WC, sowie einer separaten Dusche ist alles da um sich täglich von Kopf bis Fuß wohlzufühlen.

Dank des Stauraums lassen sich Sportgeräte, Sonnenschirm und Buggy problemlos unterbringen. Fahrräder, Surfbrett oder Wasserski wandern in die Heckgarage, die gesamte Urlaubsgarderobe und Sportmontur verschwinden in den relativ großen Schränken und die vielen kleinen Dinge des täglichen Lebens finden in den Dachschränken oder versteckten Klappen unter der Sitzbank ihren Platz.

Optionen

Sunlight bietet verschiedene Pakete an, um den Integrierten an die eigenen Wünsche anzupassen. Im Basic-Paket sorgen unter anderem Panoramadachfenster, Duschraumverkleidung, zusätzliche Steckdosen und eine Fahrertür vorne links für Funktionalität und Bequemlichkeit. Das Chassis-Paket umfasst neben weiteren Extras eine manuelle Klimaanlage fürs Fahrerhaus, das elektronische Stabilitätsprogramm ESP inklusive Traction Plus, einen Beifahrer-Airbag, Tempomat und eine Radiovorbereitung mit Lautsprechern. Mindestens dieses Paket empfehlen wir ausdrücklich, alleine schon wegen des ESP, das dann dabei ist.

Gesteigert wird das Angebot durch das Chassis-Comfort-Paket mit Fiat 16-Zoll-Alufelgen, Lederlenkrad und Lederschaltknauf, Instrumententafel mit Chromringen sowie Armaturentafel mit Applikationen. Darüber hinaus gibt es das Sunlight-Active-Paket mit Seitenwänden in Glattblech silber metallic, Sunlight Active Beklebung und hohen Heckleuchtenträger-Aufsatzteilen.

 

Motorisierung

Wie in dieser Klasse nahezu überall zu finden, baut auch dieses Reisemobil wieder auf einem Chassis vom Fiat Ducato auf. Standardmäßig mit 130 PS ausgestattet, hatte unser Testwagen die 150 PS Motorisierung, die dem Wagen auch ganz gut getan hat. Das optionale (€ 1.999.- Aufpreis) automatisierte Schaltgetriebe überzeugt uns wie immer nicht ganz, weil die Schaltvorgänge regelmäßig von einem deutlich spürbaren „Nicken“ begleitet waren und man manchmal das Gefühl hat, die Automatik weiß nicht so ganz, welchen Gang sie nun einlegen soll.

 

 

Das Fazit:

Sunlight hat mit dem I 69 S ein schickes Wohnmobil auf die Strasse gebracht. Wer kein Riese ist wird sich sowohl im Queensbett, als auch in der knapp bemessenen Dusche wohlfühlen. Die Farbgestaltung und das Design des Innenraumes sind ansprechend und modern und der Stauraum ist angemessen groß. Der I 69 S startet mit 130 PS bei € 53.999.- und ist, obgleich Sunlight den Markt der Einstiegsmodelle bedienen will, kein richtig goßes „Schnäppchen“. Vor allem, weil man sicherlich mindestens zwei der angebotenen „Pakete“ ordern sollte. Empfehlenswert hier: Das Chassis-Paket (€ 2.149.-) und das Chassis-Komfort-Paket (€ 759.-). Damit spart man nicht nur rund € 1.500.- gegenüber dem Einzelpreis, sondern man bekommt so nützliche Dinge wie z.B. das sicherheitsrelevante ESP, den Beifahrer-Airbag, den Tempomaten und die 16 Zoll Alufelgen dazu. Eine zweigeteilte Meinung haben wir über das automatisierte Schaltgetriebe. Einerseits erspart es uns das Schalten, andererseit nervt es mit langen Schaltpausen, einem „Nicken“ des Fahrzeuges beim Schaltwechsel und der Erkenntnis, nicht immer genau zu wissen, welcher Gang gerade gefragt ist. Fairerweise ist das aber nicht Sunlight zuzuschreiben, sondern Fiat.

Ist das jetzt alles dynamisch, sportlich oder abenteuerlustig? Eher nicht! Trotzdem ist der Sunlight I 69 S ein attraktives Fahrzeug im Einstiegssegment, auch wenn der Testwagen-Preis bei € 67.517.- lag.

 

 

Text: Thomas Blachetzki, wohnmobil-world.de/Sunlight

Fotos/Video: Thomas Blachetzki, Tobias Brodhun, wohnmobil-world.de