LMC „Grey Selection 150“ (Cruiser Passion T663G) – Test – Review – Erste Ausfahrt / Neue Motoren und eine 9-Gang-Automatik

LMC „Grey Selection 150“ (Cruiser Passion T663G) – Test – Review – Erste Ausfahrt / Neue Motoren und eine 9-Gang-Automatik

Juni 3, 2019 Aus Von Thomas Blachetzki

Der Sassenberger Wohnmobil-Spezialist LMC hat auf Basis des Cruiser Passion T663G ein auf 150 Stck. limitiertes Sondermodell, den „Grey Selection 150“ aufgesetzt. Neue Motoren nach 6dTemp, auf Wunsch eine neue 9-Gang-Wandlerautomatik und reichlich Extras. Der Hersteller verspricht einen großen Preisvorteil, bei gleichzeitig höchster Qualität. Den Wagen gibt es demnächst bei allen LMC-Vertriebspartnern, wir haben ihn aber jetzt schon für euch fahren dürfen.

 

Von Außen

Fesch steht es da, das Wohnmobil „Grey Selection 150“ von LMC. Anders, als viele andere in ihrem „Einheits-Weiß“, besticht das neue Sondermodell von LMC mit einer attraktiven Kontrastlackierung in „Expedition Grey“. Fahrerhaus und Teile des Aufbaus wurden in dieser Sonderfarbe gestaltet und geben dem Fahrzeug ein modernes Aussehen. Zugleich hat LMC für ihr Wohnmobil noch 3 Ausstattungspakete geschnürt, die alle wesentlichen Optionen, die Kunden gerne ordern, zusammenfasst. Das alles zu einem attraktiven Einstandspreis, der Kunden einen Preisvorteil von rund 10.000 Euro verspricht. Bestellt man alle 3 Optionspakete, spart man in Summe nochmals rund 3.300 Euro.

 

Der Antrieb

Doch das Wichtigste zuerst: Im „Grey Selection 150“ kommt erstmals das überarbeitete Chassis vom Fiat Ducato zum Einsatz. Schadstoffarm nach Euro 6dTemp-Norm, mit AdBlue-Einspritzung und endlich eine vollwertige Wandler-Automatik mit 9 Gängen. Vorbei die Zeiten des automatisierten Schaltgetriebes, dass mit Schaltpausen und Nickbewegungen beim Gangwechsel den Komfort schmälerten. In zwei Leistungsstufen, mit 120 und 140 PS, wird der „Grey Selection 150“ zu haben sein und wir sind uns jetzt schon sicher, auch wenn unser Testwagen noch die bisherige 150 Turbodiesel-Maschine mit automatisiertem Schaltgetriebe hat, dass das eine enorme Bereicherung des Komforts bedeuten wird.

Fahren tut das Sondermodell durchaus ordentlich. Die 150 PS (bei Auslieferung dann 120/140PS) beschleunigen den Wagen souverän, die Fahrgeräusche halten sich zurück. Die drehbaren Frontsitze aus hellem Kunstleder sind bequem, haben jeweils 2 ausklappbare Armlehnen und bieten auch auf langen Reisen genügend Komfort. Mit 6,99m Länge und 2,32m Breite befindet sich der 3,5 Tonner (auflastbar auf 3,65 Tonnen) in bester Gesellschaft.

 

 

Das Navigationssystem

Durchaus pfiffig und praktisch ist das verbaute Navigationssystem von Fusion/Garmin. Das magnetisch angekoppelte Bedienteil lässt sich abnehmen, im Bereich der Küche an einen Adapter wieder anschließen oder gar mit nach draußen nehmen um dort z.B. zukünftige Routen planen und programmieren zu können. Es glänzt mit präziser Routenführung, Übersichtlichkeit und schneller Reaktion.

 

Das Schlafabteil

Im hinteren Bereich befinden sich die Längsbetten, die mit einem Keil zu einem „Kingsize-Bett“ von 1,96m x 2,08m aufgerüstet werden können. Darüber hinaus sorgen medizinisch empfohlenen Lattenroste und Kaltschaummatrazen für richtig guten Liege-Komfort. Über den Betten finden sich zahlreiche Schränke, in denen sich reichlich Gepäck verstauen lässt. Unter den Fußenden der Betten befinden sich zusätzlich große Fächer mit einer Kleiderstange. Ein besonderes „Gimmick“ sind die an die Stromleisten anklickbaren USB-Ladeports, die man im ganzen Auto verteilen kann, z.B. auch an der Sitzgruppe.

 

Die Küche

Ein 140 Liter Kühlschrank neben der Küchenzeile bietet reichlich Platz für gekühlte Getränke und Verderbliches. Im Kühlschrank findet sich dann noch ein separates Eisfach. Die Küchenzeile besteht aus einem Dreiflammenkocher mit elektrischer Taktfunkenzündung, integrierter Spüle und zweiteiliger Glasabdeckung. Über der Küchenzeile ist ein praktisches Klappfenster verbaut, dass dafür sorgt, dass Licht einfällt und Kochdünste abziehen können. Außerdem verwöhnt die Küchenzeile mit 3 großzügigen Auszugsschränken für Lebensmittel und Besteck. Lobenswert ist außerdem der serienmäßig verbaute Rauchmelder im Fahrzeug.

 

 

Das Bad

Im Badbereich finden wir dann auch wieder großzügige Raumverhältnisse vor. Dusche, Waschbecken, Hängeschränke und ein Thetford-WC sind ebenso Standard, wie ein verschiebbare Duschabtrennung, die verhindert, dass Wasser gegen die Tür schlägt und unter dem Türschlitz den Weg ins Wageninnere findet. Ein Dachhaube lässt die Feuchtigkeit nach oben wieder raus.

 

Die Sitzecke

Die Sitzecke bietet, wenn Fahrer- und Beifahrersitz gedreht werden, Platz für 4 Personen. Nicht üppig, aber ausreichend. Der Tisch lässt sich klassenüblich verschieben und höhenverstellen. Unter der Doppelsitzbank mit 2 Dreipunktgurten und Kopfstützen befindet sich noch ein großes Staufach.

Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann die konstruktionsbedingten 2 Stufen im Wageninneren. Auf der einen Seite gewährleisten sie im wichtigen Mittelteil des Fahrzeuges eine angenehme Stehhöhe von nahezu 2 Metern, auf der anderen Seite stolpert man auch mal leicht mal über diese beiden Stufen. Zumindest am Anfang. Auch das Waschbecken im Bad macht einen etwas einfachen Eindruck, erfüllt aber seinen Zweck voll und ganz.

 

Die Heckgarage

Optional mit 2 großen Türen überzeugt die Heckgarage mit einem großen Platzangebot. Zwei Staufächer mit Türen (hinter einer befinden sich die Gasflaschen; kann über eine zusätzlich Außentür zum Öffnen der Gashähne geöffnet werden) und in der Mitte ein Klappfach, dass sich auch aus dem Wageninneren öffnen lässt, bieten auch für längere Touren genügend Stauraum. Dazu noch verschiebbare Verzurrösen, damit alles an seinem Platz bleibt. Die Kurbel für die serienmäßige Markise findet am Heckgaragendach seinen Aufenthaltsort.

 

Die Extra-Pakete

Serienmäßig ist überhaupt das Stichwort für dieses Sondermodell. Von der dimmbaren Deckenbeleuchtung im Innenraum, über die 4,50m Markise mit LED-Beleuchtung, dem „Skyroof“ über den Vordersitzen, der Multimediaanlage mit Garmin-Navigation und Dockingstation, bis hin zur iNet Box, mit der man die Heizung über das Handynetz oder eine Bluetooth-Verbindung fernsteuern kann, sind viele Dinge verbaut, die einem Reisemobilisten das Leben angenehmer machen. Wer zusätzlich die Pakete „Chassis-Design“, „Ready-To-Go“ oder das „Winterpaket Warmwasserheizung“ ordert, bekommt allerlei Luxus-Features wie eine vollautomatische Sat-Anlage, eine vollautomatische Klimaanlage oder eine Fußbodenheizung in Verbindung mit einer Warmwasserheizung.

 

Fazit

 

LMC hat mit dem „Grey selection 150“ ein attraktives Sondermodell geschaffen. Der vergleichbare „Cruiser Passion T663G“ dürfte ausstattungsbereinigt runde 13.000 Euro teurer sein. Viel Holz!

Bei einem Einstandspreis von 59.900 Euro sind viele Dinge schon serienmäßig verbaut. Wer es besonders komfortabel will, odert noch alle 3 Ausstattungspakete und bekommt für runde 70.000 Euro ein höchst attraktives Reisemobil mit toller Lackierung. Wir sind uns sicher, dass der „Grey Selection 150“ kein Ladenhüter werden wird. Deswegen gilt: Schnell sein, bevor alle weg sind.

 

 

Video/Fotos: Wohnmobil-world.de

Text: Thomas Blachetzki, wohnmobil-world.de